Unter dem Titel „Unterm Hakenkreuz“ veröffentlicht das LWL-Medienzentrum eine Filmdokumentation, die unmittelbare Einblicke in die Alltagsgeschichte der NS-Zeit in Westfalen-Lippe eröffnet. Dazu wurden mehr als 200 private Filmdokumente gesichtet, von denen rund 60 Filme in die Filmdokumentation eingeflossen sind. Ab dem 18. April erscheint die Dokumentation in zehn Kapitel hier auf dem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“.
Vor ihrer Machtübernahme 1933 wollen die Nationalsozialisten bereits in verschiedenen Städten ihre eigenen Feste etablieren. Doch in den darauffolgenden Jahren versuchen sie vor allem sich in bestehende, traditionsreiche Festveranstaltungen einzuklinken. Bestimmte NS-Symbole und Rituale integrieren sich dabei fast selbstverständlich in den Ablauf der Feste – beispielsweise die Präsentation von Soldaten und Kriegsgerät. So zeigen die Nationalsozialisten nicht nur ihre Präsenz, sondern schaffen es teilweise sich auf diese Weise in die örtliche Stadtgeschichte einzuschreiben. Die Aufnahmen zeigen, wie schnell und gründlich das NS-Regime die scheinbar unpolitischen Veranstaltungen für ihre Zwecke übernahmen und umgestalteten.