Unter dem Titel „Unterm Hakenkreuz“ veröffentlicht das LWL-Medienzentrum eine Filmdokumentation, die unmittelbare Einblicke in die Alltagsgeschichte der NS-Zeit in Westfalen-Lippe eröffnet. Dazu wurden mehr als 200 private Filmdokumente gesichtet, von denen rund 60 Filme in die Filmdokumentation eingeflossen sind. Ab dem 18. April erscheint die Dokumentation in zehn Kapitel hier auf dem YouTube-Kanal „Westfalen im Film“.
Das sechste Kapitel zeigt, wie die Nationalsozialisten auch in den ländlichen Teilen Westfalens Fuß fassen konnten. Dazu vereinnahmte das NS-Regime unter anderem bestehende Feiertage für seine ideologischen Zwecke – so das ursprünglich christliche Erntedankfest. Und auch die Landwirtschaft wurde von der NSDAP für ihre politischen Strategien instrumentalisiert: die sogenannte „Erzeugungsschlacht“, später „Kriegserzeugungsschlacht“, benannte den Willen des Regimes, Deutschland unabhängig von Nahrungsimporten und somit „kriegsfähig“ zu machen. Doch trotz ideologischer Überhöhung der Landarbeit nahm die Landflucht immer weiter zu. Mit der Entfesselung des Zweiten Weltkriegs verschärfte sich der Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft zusätzlich